Ausflugstipp: Die Schildhöfe im Passeiertal
Vom Timmelsjoch aus Richtung Südtirol geht es auf eine Reise in eine historisch bedeutsame Vergangenheit – ins Vordere Passeiertal. Dort erwarten einen die geschichtsträchtigen Passeirer Schildhöfe aus dem 13. Jahrhundert.Wer über die Timmelsjoch Hochalpenstraße ins Passeiertal kommt, wird neben den typischen niedrig gebauten Bauernhäusern und -höfen aus Holz auch schnell die charakteristischen Bauten der Passeirer Schildhöfe auf den Hügeln entdecken: Burgartige Steingebäude, teilweise mit Türmen und verziert mit Sonnenuhren sowie alten Fresken und Efeuranken an den Mauern. Elf Schildhöfe gibt es heute noch im Vorderen Passeiertal zu bewundern: Gereuth, Baumkirch, Kalm, Granstein, Haupold, Saltaus, Steinhaus, Gomion, Happerg, Ebion und Buchenegg. Ihr einzigartiges Aussehen, das eher einem Anwesen als einem Bauernhaus gleicht, zeugt von einer adeligen Geschichte, die einerseits mit vielen Rechten, andererseits aber auch einigen Verpflichtungen verbunden war.
Der Schildhof Saltaus in St. Martin wird heute als Hotel betrieben.
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Adel, Privilegien, Pflichten
Bei den Besitzern der Passeirer Schildhöfe handelte es sich um Bauern, die den damaligen Grafen und Landesherren im 13. und 14. Jahrhundert als Schildknappen dienten. Die Bauern verpflichteten sich, den Adeligen im Kriegsfall Unterstützung zu bieten und für sie zu kämpfen. In Friedenszeiten versorgten die Bauern ihre Herren mit Nahrungsmitteln und erlegten Tieren, bei festlichen Anlässen hielten sie Schildwache. Im Gegenzug erhielten die Schildhöfe eine adelige Sonderstellung mit einigen Vorrechten. So wurden die Bauern der elf Großhöfe z. B. von ihrer Steuerschuld befreit, erhielten Jagd- und Fischereirechte sowie die Berechtigung zum Tragen von Waffen. Zwei dieser Rechte sind bis zum heutigen Tag geblieben: Das Fischereirecht in der Passer sowie das „Paraderecht“, also bei festlichen Anlässen Tracht, Schild und eine so genannte Hellebarde – gleichzeitig Hieb- und Stichwaffe, die damals vorwiegend vom Fußvolk genutzt wurde – zu tragen.
Der Schildhof Baumkirch wurde 1288 erstmals urkundlich erwähnt.
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Der Passeirer Schildhöfeweg
Wer eine unvergessliche Panoramafahrt durch wunderschöne Berglandschaften auf der Timmelsjoch Hochalpenstraße plant, dem sei ans Herz gelegt, in Südtirol auch gleich die eindrucksvollen, teilweise verfallenen Schildhöfe des Passeiertals zu erkunden und ein Stück Geschichte hautnah zu erleben. Die Höfe können über den Passeirer Schildhöfeweg erreicht und von außen bestaunt werden. Der 2,5 Stunden lange und abwechslungsreiche Rundweg beginnt dabei beim Schildhof Saltauserhof in Saltaus und führt über den alten Talweg, vorbei an schönen Rastplätzen mit Panoramablick und durch Wald und Wiesen. Alle Details zum Schildhöfeweg gibt es HIER!
Wie auch alle anderen Schildhöfe ist der Schildhof Steinhaus ein geschütztes Baudenkmal.
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