Timmelsjoch Hochalpenstraße feiert 65. Geburtstag
Heute vor 65 Jahren wurde die Timmelsjoch-Hochalpenstraße auf österreichischer Seite eröffnet. Nach insgesamt vier Jahren Bauzeit konnte am 17. Juli 1959 der Nordtiroler Teil der Timmelsjochstraße erfolgreich eingeweiht werden.Bei der Abzweigung Königsbach vor Obergurgl wurde in Anwesenheit von zahlreichen politischen Persönlichkeiten aus Tirol, Wien und Italien eine große Zeremonie veranstaltet, von der sich später eine Wagenkolonne in Richtung Südtirol aufmachte. Allerdings war schon auf halber Strecke oben am Timmelsjoch Schluss. Der Traum von einer Straßenverbindung zwischen Tirol und Südtirol sollte vorerst nicht in Erfüllung gehen.
Die ersten Autos starten am 17. Juli 1959 hoch zum Timmelsjoch.
Verbindung mit Südtirol lässt auf sich warten
Zu Beginn war geplant, dass sich der Bau lediglich um ein paar Jahre verzögert. Allerdings verlangsamten die wechselnden Regierungen in Rom, fehlendes Geld und die angespannte politische Beziehung im Zug der „Südtiroler Bombennächte“ die Vollendung der Strecke. Erst am 15.September 1968, ganze neun Jahre später, war es so weit und die Nord-Südverbindung konnte endlich befahren werden.
Straßenbaupläne reichen lange zurück
Erste Visionen für den Bau einer länderverbindenden Hochalpenstraße gab es schon nach dem Ersten Weltkrieg. Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen die Pläne dank des Einsatzes von Angelus Scheiber und Eduard Wallnöfer, damaliger Landesrat und späterer Landeshauptmann, Fahrt auf. Auf der Südtiroler Seite gab es zwar bereits eine unter Mussolini gebaute Militärstraße bis zwei Kilometer unter dem Joch. Jedoch wurde der Weiterbau dieser nach Abschluss der Achse Berlin-Rom von Benito Mussolini und Adolf Hitler beendet.
Die Nordtiroler Seite der Timmelsjoch Hochalpenstraße.
Wirtschaftlicher Bau
Nicht nur die Errichtung der Strecke an sich brachte wirtschaftliche Vorteile. Auch die Baukosten erwiesen sich nachträglich als sehr kostensparend. Und obwohl bei der Überprüfung der Abrechnung des Bauvorhabens die Pauschalvergabe beanstandet wurde, hat sich der Auftrag an die Arbeitsgemeinschaft STUAG-Hinteregger rentiert. Oberbauleiter STUAG-Niederlassungsleiter Diplomingenieur Wolfgang Schnizer erklärte: „Da den ausführenden Unternehmungen auch die Detailprojektierung übertragen worden war, konnten diese das Projekt laufend den Bedingungen der Arbeitsdurchführung anpassen. Dadurch konnten in der Detailprojektierung und Arbeitsdurchführung Einsparungen erzielt werden [...].“ Später wurde anlässlich des 50. Jubiläums der Timmelsjoch Hochalpenstraße das Passmuseum errichtet, das den Pionieren des Straßenbaus Tribut zollt. Idee und Ausführung der skulpturalen Architektur-Elemente Passmuseum, Steg, Schmuggler, Transit, Fernrohr und Granat stammen von dem Südtiroler Architekten Werner Tscholl.
Das Passmuseum informiert als eine von sechs Architektur-Skulpturen am Timmelsjoch.